War Montag Essen im SUSHIYA sansaro: Ok, Sushi dachte ich erst und machte mich auf klumpigen Reis mit Fisch-und Gemüse-Inlays gefasst...doch weit gefehlt. Schon das klare, minimalistische Ambiente mit der unaufdringlichen aber dennoch eingängigen Hintergrundmusik sollte mich eines besseren belehren. Ich nahm also die Karte, las quer und bestellte so ziemlich alles. Alles außer Sushi. Schon das naturtrübe Radler spritzte mir vor Freude den Rachen wund. Dann kam die Suppe...eine Miso, mit Fisch und Chilli und noch was geheimem. Bombastisch, wenn man bedenkt das herkömmliche Misosuppen so fad wie ein flüssiger Baum ohne Rinde schmecken. Dies dagegen hat Würze, Feuer und einen lodernden Abgang. Danach erfassen diverse Vorspeisen aus Thunfisch-, Rinder- und Gemüse-Carpaccio in abgestimmter Saucenmenge mein Gaumensegel und lassen es vor Glück im Schmatzrhythmus flattern. Die Hauptgänge Lachs und zartestes Schweinefleisch, beides ebenfalls zart in passenden Saucen geschwenkt, zeugen ebenfalls von kulinarischer Finesse. Danach kommt der Chef an den Tisch und erklärt uns auf Nachfrage die hauseigene Zubereitung des Sushi-Reises, der laut meiner Begleitung schon ungefüllt besser als jedes Steak schmeckt. Auch ich probiere jetzt eine Rolle und sacke vor Freude zusammen. Die Rolle zergeht im Mund wie persischer Kaviar. Das einzige was sie hinterlässt ist der Nachgeschmack an aufkeimender Sucht. Ich stehe auf, klirre mit den Essstäbchen an mein Glas und schreie in die Menge...ICH BIN EIN JAPANER !!!

Wir hatten einen wunderschönen Abend im Sansaro. Richtig gutes Sushi, authentisch und nachhaltig zubereitet und das Team um Alexander Reinelt ist Spitze! ありがとう